Schwerpunkte / Topics
Hier fasse ich meine Schwerpunkte kurz zusammen. Sie beziehen sich auf die Fort- und Weiterbildung von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Bildung und Begabung. Ich liebe es, mit möglichst „bunten“ Gruppen von Menschen zu arbeiten. Meine Arbeit mit Menschen und an Themen ist stets forschungsgeleitet. Jeder Schwerpunkt ist demnach auch mit spezifischer Forschung verbunden.
Kommunikative Theologie / Communicative Theology
Seit vielen Jahren arbeite ich mit Kolleginnen und Kollegen an einer Kommunikativen Theologie. Unsere Forschung ist international, interdisziplinär und interreligiös ausgerichtet und wird auf Kongressen, regelmäßigen Tagungen des Forschungskreises, im Forschungscluster Innsbruck, in Forschungsprojekten und Publikationsreihen vorangetrieben. Von 2002 bis 2012 habe ich mit einem Team den Universitätslehrgang Kommunikative Theologie geleitet, der im Moment neu konzipiert wird. Im Rahmen diese Lehrganges, der mit einem Master of Advanced Studies bzw. mit einem kirchlichen Lizentiat in Kommunikativer Theologie abgeschlossen werden konnte, habe ich zahlreiche Module durchgeführt.
Ich bleibe in den kommenden Jahren in die kommunikativ-theologische Forschung und Entwicklung eingebunden, gebe aber die Leitungsfunktionen ab.
Meine Aufgaben innerhalb der Kommunikativen Theologie sehe ich in Zukunft:
- im internationalen und interreligiösen Austausch
- in einschlägigen Vorträgen und Seminaren
- im Forschen und Publizieren
- in der Projektberatung
Themenzentrierte Interaktion / Theme-centered-interaction
Als Lehrbeauftragter des Ruth Cohn Institute International (TCI) mit einem aufrechten Lehrkontrakt kann ich TZI in unterschiedlichen Bereichen praktizieren und lehren (Erarbeitung von Empfehlungen für Basiszertifikat, Diplom und Graduierung, Supervision usw.). Bisher habe ich TZI vor allem in Seminaren an Fort- und Weiterbildungseinrichtungen, an der Universität, an Hochschulen und im Sozialbereich praktiziert. International habe ich mit TZI in den USA, in Kanada, Ecuador, Polen, Litauen, Ungarn, Deutschland, Italien, Schweiz und Indien gearbeitet; TCI-Curricula in Kenia und in Kroatien sind in Planung bzw. fix vereinbart.
Ein Schwerpunkt in diesem Zusammenhang ist die Arbeit mit interkulturell und interreligiös zusammengesetzten Gruppen. Themen in Bereichen von Kultur, Religion, Theologie, Interreligiosität, Politik-Gesellschaft-Geschichte, Pädagogik/Didaktik, Planen und Leiten, Organisationsentwicklung interessieren mich besonders. Ich werde in den nächsten Jahren wieder vermehrt in die TZI-Arbeit und -ausbildung auch außerhalb der Universität einsteigen. Themen, an denen ich gearbeitet habe, finden sich unter Vorträge/Seminare-TZI.
Ich bin auch Mitglied der österreichischen Vereinigung für Supervision und Coaching (ÖVS) und der Fachgruppe Supervision e.V. in Deutschland.
Katechetik-Religionspädagogik und Religionsdidaktik / Catechetics-Religious Education and Didactics of Religion
Seit vielen Jahren forsche und lehre ich in diesen Fachbereichen: Zehn Jahre an der Privatuniversität Linz und achtzehn Jahre an der Universität Innsbruck. Dabei haben sich meine Schwerpunkte in Forschung und Lehre kontinuierlich entwickelt und verändert. Von der Praxis in Religionsunterricht, Erwachsenenbildung, (kirchlichem) Management, Aus- und Fortbildung kommend, galt mein frühes Forschungsinteresse der Lehrplan- und Schulbuchforschung, der Didaktik von Religionsunterricht und Erwachsenenbildung. Ich war über Jahre an der Konzeption von Religionsbüchern und Lehrplänen aktiv beteiligt. Neue Forschungsfelder beziehen sich auf die Entwicklung der Religionspädagogik und Religionsdidaktik speziell in Österreich; damit verbunden ist die Frage nach der Zukunft des Religionsunterrichts. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der theologischen Begründung von Katechetik/Religionspädagogik und Religionsdidaktik. Speziell die Katechetik, deren Bedeutung ich nicht nur in einer Theologie und Didaktik von Gemeinde- und Sakramentenkatechese sehe, ermöglicht den universalkirchlichen Anschluss des Faches auf theologischer Basis. Im Kontext der Gemeinde- und Sakramentenkatechese habe ich speziell zu Buße-(Wieder-)Versöhnung, Eucharistie und Firmung gearbeitet.
Seit mehr als einem Jahrzehnt habe ich mit anderen zusammen das Innsbrucker Modell der religionspädagogischen Ausbildung (IMRA) entwickelt. In diesem Zusammenhang beschäftige ich mich auch mit der Standard-/Kompetenz- und Professionsdebatte. Im Kontext der Errichtung der Islamischen Religionspädagogik an der Universität Innsbruck, an der ich wesentlich beteiligt war, wurde die interreligiöse Kommunikation bzw. die Arbeit an einer interreligiösen Religionsdidaktik ein wichtiges Thema, an dem ich mit anderen weiterforschen werde. Ein weiteres Feld ist die Auseinandersetzung mit religiöser Entwicklung, Religionspsychologie und multipler Identität.
Erwachsenenbildung / Adult Education
Seit meiner (vorakademischen) Berufstätigkeit als Generalsekretär der Katholischen Aktion (1972- 1976), die mit einer umfangreichen erwachsenenbildnerischen Tätigkeit verbunden war, interessiert mich dieser Bereich. Prinzipiell sind TZI-Seminare und Seminare in Kommunikativer Theologie eine Form von Erwachsenenbildung. Darüber hinaus habe ich immer wieder Prozesse in Erwachsenenbildungseinrichtungen und Lernprozesse mit Erwachsenen begleitet. In einer eigenen Lehrveranstaltung an der Universität Innsbruck habe ich mich speziell mit kirchlicher Erwachsenenbildung in Theorie und Praxis beschäftigt. Auf dem Gebiet der Erwachsenenbildung habe ich in diversen Bildungseinrichtungen im Inland und im Ausland (u.a. BH Freising; TPI Mainz) Langzeitcurricula mit Erwachsenen geleitet und begleitet. Ich bin auch immer wieder beratend in Erwachsenenbildungseinrichtungen tätig.
Planen und Leiten / Leadership
Nicht nur im Leitungsbuch und in einschlägigen Publikationen (z.B. Handbuch der Praktischen Theologie) habe ich mich mit Fragen des Planens und Leitens auseinander gesetzt. Die Leitungsthematik – speziell auch in kirchlichen, religiösen und interkulturellen Zusammenhängen – habe ich in Vorlesungen, Seminaren, Vorträgen und Workshops wiederholt bearbeitet. Ob in Gruppen von katholischen Priestern, die Gemeinden oder Pfarreiverbände leiten (u.a. Diözese Augsburg, München, Berlin), mit reformierten PfarrerInnen (Schweiz), mit Ordensleuten (u.a. Comboni), TheologInnen (u.a. Uni Graz, Tübingen), pastoralen MitarbeiterInnen (u.a. katholische Jungschar, Jugend, Frauen-/Männerbewegung, Bildungswerke) oder Verantwortlichen im Sozialbereich, geht es immer um die Frage von Planen, Leiten und Evaluieren von Prozessen. In diesem Zusammenhang begleitete ich auch den Neustrukturierungsprozess diverser Fakultäten und war in der Supervision von MitarbeiterInnen tätig.
Interreligiöse Kommunikation / Interreligious Communication
Durch meine Engagements in Indien und anderen Ländern und durch den Einsatz für die Errichtung der islamischen Religionspädagogik an der Universität Innsbruck ist mir die wissenschaftliche und praktische Auseinandersetzung mit interreligiöser Kommunikation wichtig geworden. Im Moment denke ich über Möglichkeiten von „third spaces“ nach, in denen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen miteinander kommunizieren. Solche „dritte Räume“ können Universitäten, Schulen, Erwachsenenbildungseinrichtungen und auch Seminare in TCI sein, wie das in Indien der Fall ist. In diesen Räumen beginnen „Menschen guten Willens“ einen gemeinsamen Suchprozess nach der „das Leben gewiss machenden Wahrheit“, wie das der evangelische Religionspädagoge K.E. Nipkow formuliert hat.